Allgäu-Orient-Rallye 2010

Team Ottobrumm

„Es ist Zeit, etwas Verrücktes zu tun”

 

Donnerstag, der 6. Mai 2010

Heute läuft wieder alles wie am Schnürchen. Aufstehen, Abwaschen, Kaffee, Zahlen, Einpacken und 7:00 Uhr abfahren.

Kurz vor uns startet eine Truppe von 40 Personen, die mit einem sehr speziellen Gefährt unterwegs ist. Ein Bus, der im unteren Bereich alles verstaut hat, was man für eine Reise ohne Hotels benötigt, incl. Zelte, Tische, Grill, Feuerholz. Sie ist seit einem Monat auf dem Weg von London nach Australien. In sieben Monaten will sie am Ziel sein und nach Hause fliegen.
Wir fahren Richtung Süden an den "Tuz Gölü", ein großer See, der im südlichen Ende stark mit Salz verlandet ist. Auf einem Parkplatz begegnen wir einer Reisegruppe von ca. 50 Musikern aus Frankreich, die drei Monate durch die Lande mit der Botschaft ziehen "Liebe statt Krieg". Im modernen Hippilook und sofort Küsschen. Anführer ist ein mir unbekannter, nach eigenen Aussagen berühmter Pianist. Zwei Busse und ein Bus für Instrumente incl. Klavier. Sie halten da und dort spontan Konzerte ab. Noch ein Wangendrücken und weiter geht es.
Wir kommen sehr gut voran.

Nach zwei Stunden erreichen wir Göreme. Das müsst Ihr Euch auf Google Earth ansehen! In natürlich entstandenen, teils kegelförmigen, teils quarderförmigen, Erhebungen aus nagelfluhartigem Sedimentgestein sind Höhlenwohnungen gegraben. Einen dieser "Felsen" kann man gegen Eintritt besteigen und die Hölen besichtigen. Oben angekommen hat man eine fantastische Sicht auf eine unbeschreibliche Landschaft. Viele Furchen durchziehen das Land, ohne dass es sich um wirkliche Gebirge handelt. Immer wieder die Höhlenkegel. Alte Höhlenwohnungen und neue rechtwinklige Häuser befinden sich Tür an Tür. Man kann sich gar nicht sattsehen. Aber wir müssen weiter.

Der nächste Halt ist in . Wir kaufen die Koblauchwurst, schlendern durch den Souk und essen schließlich Döner in der Türkei.

Ab hier ist die Landschaft andauernd spannend. Die Erdfarben wechseln sich ab. Ab und zu ist sogar saftiges Grün zu sehen. Wir fühlen weites Land durch die hohen Abstände zwischen den Bergen. Behausungen und Fahrzeuge werden mehr und mehr einfach. Kurden stehen mit Obstkisten am Straßenrand und bieten Ware feil. Und dann noch gelegentlich Bewaffnete und ein Panzer. Die Straße wird staubig.

Zwischendurch, in Kilabasr, beim Türkischen Kaffee, treffen wir das OK. Wir erfahren, dass nur wenige Teams vor uns sind. Z. B. die Blues Brothers, die jedoch nicht alle Aufgaben bearbeitet haben. So liegen wir im Gesamtvergleich wieder sehr weit vorne. Jan, wir holen das Kamel!

Wir haben zwei, von Materna gesponsorte Telefone dabei. Vielen dank an den den Communications Provider! Am Abend ruft Joni noch schnell seinen Dad an. Happy Birthday Ingo! Auch freuen uns die "vielen Grüße" aus der Heimat, Heike, Ellen, Jan, Gitti, Vroni, Franz, Melanie, Leslie, Anke, Susanne, Christine, Andrea, Alexander, Matthias, Susanne.

Wir erreichen Gaziantep. Per Funk überlegen wir, wie wir die Duisburg Avenue finden. Gleich bei der ersten Tankstelle fragt Joni nach der Straße. Er bekommt die Antwort nur auf Türkisch und mit den Händen so gut gestikuliert, dass wir direkt hinfahren können. Auf dem Straßenschild verewigen wir uns mit unserem Teamaufkleber,

Auf den letzten 50 km bis Syrien entscheiden wir uns doch noch heute die Grenze zu passieren. Als Vorbereitung verteilen wir den Alkohol gerecht auf die Fahrzeuge. Die Abwickung an der Grenze Kilis-Asaz ist für uns ungewohnt, desshalb schreibe ich hier darüber. Es beginnt auf der Türkischen Seite. Ein Grenzposten nimmt die Reisepässe entgegen, blättert sie durch, gibt sie wieder in das Auto und winkt uns weiter. Keine Wartezeit und alles freundlich. Das "Niemandsland" ist links und rechts neben der Straße hoch eingezäunt. Nach ca. 1 Km werden wir in eine von drei Warteschlangen eingereiht. Wir wir gehen zu Fuß zu den verschiedenen Stationen, die da folgende sind: - Geld umtauschen (30 Min)
- Versicherung abschließen (20 Min)
- Pass bei der Polizei am Schalter abgeben, abgeben (30 Min)
- Pass an dem zweiten Schalter wieder abholen (70 Min)
- Am Zoll KFZ in einer Liste eintragen lassen und Einfuhrbestätigung empfangen (40 Min)
- KFZ filzen entfällt (0 Min)
- Einfuhrbestätigung abzeichnen lassen (10 Min)
- Weiterfahrt freigeben lassen (1 Min)
Nachdem die Personen bzw Fahrzeuge einzeln abgefertigt werden, kommt noch dazu eine
- Zeit zwischen erstem und letzten Teammitglied (10 Min)

In Summe haben wir 3,5 Stunden benötigt, ohne dass unser Hab und Gut durchsucht wurde. 3,5 Stunden anstehen und warten! Durch Gespräche finden wir heraus, welche, nicht weit von einander entfernten, Stationen anzusteuern sind und welche Beträge fällig werden. Wir müssen 115.- Euro um tauschen. 80,- für die KFZ-Versicherung und 35,- für den Zoll. Daneben erwarten die einzellen Stationen ca 2,- für eine flotte Abfertigung. Mehr wird auch gerne genommen.
Klaus uns Stefan geben kein Extra beim Zoll und werden damit "bestaft", dass sie von Station 6 nochmal zurück zu station 5 geschickt werden (!).

Endlich in Syrien, fahren wir auf den ersten Parkplatz auf der linken Seite. Ein Team ist schon da. Der Boden lässt ein Aufbauen des Zeltes nicht zu. So schlafen wir in den Autos.

Veranstalter

www.allgaeu-orient.de

Sponsoren der Rallye


UNO World Food Program

United Nations


Jordan Tourism


Oberstaufen


Royal Jordanien


Tüv Süd