Allgäu-Orient-Rallye 2010

Team Ottobrumm

„Es ist Zeit, etwas Verrücktes zu tun”

 

Montag, der 3. Mai 2010

Der Tag fängt recht gut an. Überraschender Weise sind wir munter. Wir kommen mit der begrenzten Menge Duschwasser gut zurecht. Schnell ist gepackt und schnell sind die Autos aus dem Grundstück gefahren. Nach 10 Minuten gibt es wieder unangenehme Geräusche von rechts hinten. Wir halten an, bocken auf und liegen unter dem Auto. Ein Radstabilisator ist so verbogen, dass der Reifen in Kurven an einem Kabel reibt.

Der Stabi wird geradegebogen und wir fahren weiter.

Wir kommen ca 20 km hinter Sofia auf eine in der Karte rot eingezeichnete Landstraße, die vergessen scheint. Es gibt wohl niemanden, der diese Straße benutzt, seit die parallel verlaufende Autobahn gebaut wurde. Die Schlaglöcher zwingen uns auf 20 km/h. Die Radaufhängung bekommt ihren gewünschten Stresstest. Auch wenn es zu keinen Störungen kommt, entscheiden wir uns für den Besuch einer Werkstatt. Wir halten an einer Tankstelle mit Werkstatt. Leider ist gerade unser Treibstoff nicht vorrätig und leider hat die Werkstatt keine Lust auf unser Problem. Also fahren wir in den nächsten Ort, wo wir beides bekommen. Die Querverstrebung wird ausgebaut, bekommt eine Verstärkung angeschweisst und wird wieder montiert. Das bringt uns drei Stunden Aufenthalt.

Aleks geht es nicht gut. Um ihr die Fahrt nach Istanbul mit sanfter Fahrweise zu erleichtern machen sich Aleks und Joni vor dem Ende der Reparatur auf den Weg. Wir sehen uns dann in Istanbul!

Die kommenden zwei Stunden verlaufen recht gut. Auf der stetig geraden,kreuzungsfreien Straße legen wir 300 km entspannt zurück. Aber dann: der rechte Vorderreifen platzt am Fahrzeug von Sasha & Gunter auf sehr guter Landstraße ohne Schlaglöcher und ohne Scherben! Das Räderwechsel erfolgt recht flott. Er fühlt sich fast wie eine Übung an. Glücklicherweise haben wir zwei Reserveräder dabei. Schließlich kommt der für die Bereifung anstrengende Boden erst noch.

Nachdem das Reglement die Nutzung der Autobahn verbietet, müssen wir ein kurzes Stück durch Griechenland fahren. Der "normale" Weg sieht in Bulgrien die Autobahn als Straße in die Türkei vor.

Aber auf diesem ca. 15 km kurzen Stück haben wir die zweite Reifenpanne am gleichen Fahrzeug. Diesmal vorne links. Ja, das gibt es.

Der Grenzübergang zwischen Griechenland und der Türkei ist durch mehrere bewaffnete Soldaten stark gesichert. Die gesamte Grenzanlage scheint eingezäunt zu sein. Es steht kein Personal an der Schranke, sondern man geht zum Grenzhäuschen. Da muss man nacheinander zu drei Schaltern, an denen man jeweils die Papiere zur Prüfung und Stempelung einreichen muss. Unsere Fahrzeuge werden jedoch nicht untersucht. Belohnt wird man nach der Grenze mit jeder Menge schönen Moscheen.

Jan ruft seinen Vater an. Sascha erzäht von den Zwischenfällen und dass wir dadurch "ein bisschen hinten" sind. Jan fragt, ob wir noch eine Chance auf den Sieg hätten. Sascha gibt mit die Frage weiter und ich spreche sie in den Teamfunk. Sofort kommt die Antwort: "ja klar". Jan freut sich.

Die Landstraße führt bei Silivri ans Marmara-Meer. "Hunger, Müde, Pipi" geht über dern Funk. Wir freuen uns auf ein Fischlokal und auf eine Halbe Bier. Gesucht und gefunden wird am Hafen ein Lokal mit Aussicht auf unsere Fahrzeuge. Erst als wir um 22:30 Uhr sitzen und unsere Bestellung aufgeben wollen erfahren wir dass das Restaurant keinen Fisch auf der Speisekarte führt und dass es keine Lizenz für das Ausschenken von Alkohol hat. Der Satz "No fish, no beer" kommt uns in den kommenden Tagen immer wieder über die Lippen. Dennoch werden wie satt und radeln die letzten 60 km zum Flughafen Atatürk, wo wir vom Kontaktmann unseres Übernachtungs-Sponsors Intergraph aufgegriffen werden. Er fährt uns voraus bis zum Ibis-Hotel. Check-In, Absacker-Bier(e), 3:00 Uhr, Gute Nacht.

Veranstalter

www.allgaeu-orient.de

Sponsoren der Rallye


UNO World Food Program

United Nations


Jordan Tourism


Oberstaufen


Royal Jordanien


Tüv Süd