Allgäu-Orient-Rallye 2010
Team Ottobrumm
„Es ist Zeit, etwas Verrücktes zu tun”
Sonntag, der 2. Mai 2010
6:00 Uhr Aufstehen; 7:10 Anfahrt. Ohne Frühstück, aber mit Kaffee.
Heute kommen wir schnell an eine echte Grenze, die Grenze zu Serbien. Hier dürfen wir das erste mal
diverse Koffer und Taschen öffnen und auch noch erklären, wofür wir 10 Packungen "Asche Basis"
benötigen. Sie liegen in unserer Spendenkiste. Wir übersetzen "Spende" und "Hautchreme" in eine
Sprache, die selbst Sascha nicht kennt.
Der, von Klaus bestens geplante Weg führt uns zunächst durch weites,
flaches, wenig besiedeltes Land.
Die Ortschaften bestehen oft nur aus einer Häuserzeile links und rechts der Straße. Wir geben für ein paar
Stunden die geschlossene Formation auf; fahren in
zwei Teams und da in großem, lockerem Abstand.
Nach dem (Nach-) Mittagessen in einer winzigen Taverne nehmen wir eine Straße mit vielen Belagsschwächen,
die sich über sehr viele Kurven durch die Südausläufer der Karpaten zieht.
Aleks im ersten Fahrzeug sagt über Funk Hindernisse und entgegenkommende Fahrzeuge an. Damit kommen wir recht flott durch die Berge.
Die kleinen PSM-Funkgeräte leisten uns immer wieder gute Dienste
bei der schnellen Abstimmung zwischen den Autos. In Slovenien helfen wir
uns z. B. mit einem "Bitte Licht einschalten", wenn wir es immer wieder nach dem
Start vergessen. Und natürlich geht 'ne Menge Spaß über den Äther!
Unten angekommen untersuchen wir den rechten Hinterradkomplex am
Fahrzeug Klaus. Den beiden Piloten geht das Anstoßen in Linkskuven auf die Nerven.
Joni legt sich, wie so oft auf der Tour, erst mal auf dem Boden für eine Sichtprüfung. Anscheinend ist das Problem nicht ernst.
Wir fahren weiter
durch eine Gegend ohne Industrie und ohne Tourismus.
Häuser und Schilder sind recht heruntergekommen. Die Autos meist in einem
schlechteren Zustand als unsere Fahreuge. Auf dem Feld sehen wir
ein Zugpferd an einem Ackergerät. Wir befinden uns in der bisher ärmsten Gegend
unserer Reise.
Die Grenze nach Bulgarien erreichen wir um 20:00 Uhr Mesz und 21:00
Ortszeit. Es wird fast spontan dunkel.
Nach einem wortlosen Nicken, dem Überreichen der Pässe an den Zöllner
und einer Kunstpause sagt Sascha "Zdraweite". Der Zöllner wiederholt
fragend überrascht und es beginnt ein nettes Gespräch auf Bulgarisch.
Schließlich bekommt der Zöllner noch ein Käppi und wir acht sind schnell
über der Grenze.
Unser Etappenziel erreichen wir um 21:00 Mesz in Sofia bei einer Tante
von Sascha. Sie bietet uns zwei Räume im Erdgeschoß des netten Hauses
an. Die Autos dürfen wir in das sicher eingefriedete Grundstück fahren.
Sascha achtet auch peinlich darauf, dass keines unserer Autos auch
nur kurz unbewachte auf der Straße steht.
Zum Abendessen
fahren wir um 22:00 Uhr mit Taxies in die Stadt. Besonders zu empfehlen
ist der Schopska Salata, ein Bauernsalat auf Basis vom Gurken, Tomaten,
Zwiebeln und Schafskäse. Alles ist recht kleingeschnitten und mit Paprika,
Essig und Öl fein gewürzt.
Der Abend wird durch eine kurze Führung zu Fuß durch die Innenstadt
abgerundet. Wir gehen gehen 3:00 Ortszeit Schlafen.
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